Das Keramik-Einmaleins

Aus Ton, einer natürlich vorkommende Bodenart, können allerlei Gegenstände unseres alltäglichen Lebens werden. Zu den Feiertagen des Lebens, wenn man mit Familie und Freunden gemeinsam isst, ist Keramik als Geschirr präsent und begleitet uns. Grundsätzlich entsteht alle Keramik dadurch, dass Tonerde aufbereitet, geformt und gebrannt wird. Bei hohen Temperaturen verschmilzen die Mineralien in der Tonerde dabei zu einer harten Substanz, die beständig und in wasserfest ist – das sogenannte Sinterverfahren.

Über die Jahrtausende wurden dabei raffinierte Techniken, Verzierungen und Variationen entwickelt, um aus Boden Kunstgegenstände zu erschaffen. Die Keramik erfordert kunstvolle und erfahrene Hände, damit die Gefäße und Objekte wohlgeformt sind und den Brandvorgang überstehen ohne durch Lufteinschlüsse zu bersten. Die diversen Unterarten der Keramik haben individuelle Eigenschaften, die ihre Funktion beeinflussen und Vor- und Nachteile haben.

Irdengut

Steingut: Basiert auf einem porösen Material mit hohem Kalkanteil, welches bei niedrigeren Temperaturen gebrannt werden kann und dann zur Wasserbeständigkeit glasiert werden muss. Unglasiert nimmt es viel Wasser auf und eignet sich daher ideal für Blumentöpfe, um Feuchtigkeit zu speichern und den Pflanzen langsam zur Verfügung zu stellen. Steingut gehört zur Klasse des Irdenguts, wozu auch die Majolika und Faience (auch: Fayence) fallen.

Terrakotta: Bekannt für den typisch mediterranen rot-orange-braunen Farbton (und die berühmte chinesische Terrakotta-Armee) ist Terrakotta eine unglasierte Art der Tonware. Sie ist offenporig und nimmt daher Wasser auf, was Terrakotta für Pflanztöpfe geeignet aber beispielsweise als Blumenvase ungeeignet macht.

Sintergut

Steinzeug: Anders als das Steingut ist Steinzeug wasserundurchlässig. Bei hohen Temperaturen gebrannt zählt es zur Klasse des Sinterzeugs. Steinzeug ist im Grundton oft beige bis grau und in der Regel glasiert. Daher ist es optisch schwer von glasiertem Irdengut zu unterscheiden. Durch das Sinterverfahren ist Steinzeug weniger stoßempfindlich als Irdengutwaren und daher beständiger.

Porzellan: Quarz, Feldspat und Kaolin (auch Porzellanerde genannt) werden vermischt und bei hohen Temperaturen gebrannt, wodurch ein besonders feines Erzeugnis mit einer weißen, porenfreien und wasserdichten Oberfläche entsteht. Porzellan wurde erstmals in Asien hergestellt und die perfekte Oberfläche, bei dünnwandigem Geschirr sogar lichtdurchlässig, faszinierte ganz Europa. In Europa ist die Porzellanherstellung seit dem 18. Jahrhundert möglich.

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Author: CraftAroundMe