Kreativität ist gut für die mentale Gesundheit und das menschliche Zusammenleben. Dies wird bereits gezielt und erfolgreich eingesetzt, um Unterstützungsprogramme zu bieten. Seit 2006 besteht die Initiative „Arts for Health“ des National Health Services und des Midlands Partnership University NHS Foundation Trusts in Stafford. Die in derselben Region ansässige Manchester Metropolitan University in Zentralengland hat als eine weniger Institutionen einen Forschungsschwerpunkt auf Arts for Health. Mit Partnerschaften im Vereinigten Königreich und weltweit werden Projekte durchgeführt.

Ebenfalls in Manchester veranstaltet der National Health Service eine präventive Programmreihe: ‚Arts for Good Health‘. Von japanischer Stickereitechnik über dem Bau eines Vogelhäuschens bis zu Zeichenstunden in Museen wendet sich das Programm an lokal ansässige Menschen aller Altersklassen über 18 Jahren. Auf Überweisung durch die Hausarztpraxis oder Selbstüberweisung ist die Teilnahme kostenlos möglich. Die Absicht der Kurse ist die kreative Beschäftigung mit dem eigenen Schaffen, dem Erlernen neuer Fähigkeiten und dem Zusammenbringen verschiedener Menschen der Lokalbevölkerung. Und nicht nur aktuell widmet sich die Stadt Manchester diesem Thema. Seit 1973 ist die Initiative Lime aktiv, in der Kunstprojekte Menschen und Mitarbeitenden im Krankenhaus eine Möglichkeit bieten, den Alltag zugunsten von Kreativität zeitweise auszublenden.

Für die Initiativen erhielt die Stadt Manchester vom Arts Council England 2024 nun eine großzügige Förderung für die Weiterentwicklung der Region als erste „Creative Health City Region.“ Dieser Erfolg sollte als Blaupause für ähnliche Projekte weltweit gesehen werden.

Am 02. Januar 2025 schrieb Keridwen Cornelius für die BBC über neue Retreats in der Natur für Menschen, die von Trauer und Depression betroffen sind. Non-profit Institutionen und Stiftungen wie Mind Over Mountains, Blackdog Outdoors und Hiking My Feelings veranstalten von erfahrenen Coaches begleitete Retreats, Wanderungen und Wellness Wochenenden in den USA und in England. Dabei werden die Teilnehmenden ermutigt, die Natur um sie herum zu erfahren. Sonne, frische Luft und die Sinneseindrücke der Umgebung können in sich als Stimmungsaufheller fungieren. Besonders wichtig ist bei diesen Events jedoch, dass die Menschen gemeinsam mit den Coaches und mit anderen Teilnehmenden über ihre Erlebnisse und Gefühle zu sprechen können.

Cornelius‘ Artikel führt an, dass die Hälfte der Weltbevölkerung statistisch im Laufe des Lebens von einer Form mentaler Krankheit betroffen sein wird. Besonders nützlich in diesen Situationen ist für Betroffene die Begleitung durch einen Fachexperten, aber auch der Austausch mit anderen Menschen, die ähnliches erfahren und sich dadurch gegenseitig anvertrauen können. Das Gefühl der Isolation, welches sich bei vielen Menschen in schwierigen Lebensphasen und bei mentalen Erkrankungen einstellt, kann dadurch gelindert werden.

Wir bei Craft Around Me möchten dieses Prinzip des Zusammenseins in einer inspirierenden Umgebung in den Raum des Kunsthandwerks bringen. Gemeinsam kreatives Schaffen zu erleben, sich auf Sinneseindrücke und Kreieren zu konzentrieren und dabei durch Expert:innen begleitet zu werden ist unsere Vision für den nächsten Entwicklungsschritt unseres Projekts Craft Around Me. Dafür suchen wir Kunsthandwerker:innen im Raum Baden-Württemberg, die bereits Workshops anbieten, sowie psychologisches Fachpersonal und Life Coaches, die an den geplanten Sessions als Begleitung teilnehmen.

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Author: CraftAroundMe